Solarpark in Altheim

Stellungnahme zum Solarpark

Staig den, 8.10.09

 

BetrSolarpark Staig, weitere Anregungen zum Bebauungsplan

 

Sehr geehrter Herr BM Jung! Lieber Thomas Bailer!

 

Der BUND begrüßt die Errichtung eines Solarparks Altheim im ehemaligen Gelände der Ölpumpstation. Es ist ein richtiger Schritt auf dem Wege zum notwendigen weiteren Ausbau der regenerativen Energien.

Durch die extensive Pflege der Flächen bietet diese Anlage eine weitere Möglichkeit in unserem Ort für eine Wiederbesiedlung durch natürliche Arten, die in der heutigen vom Maisanbau geprägten Landschaft keinen Lebensraum mehr finden, auch weil zusätzlich die Ackerrandstreifen weitgehendst verschwunden sind.

Einfriedung: Die bestehende Wildhecke rund ums Gelände ist durch ihre Größe und ihr großes Artenspektrum zu einem wichtigen Lebensraum zur Erhaltung der Artenvielfalt geworden. Es freut uns, dass sie erhalten bleibt und sogar noch verbreitert wird. Im Laufe der Jahre sind im Heckenstreifen einige Bäume herangewachsen. Um die Sonneneinstrahlung nicht zu behindern, verstehen wir, dass einige Bäume entfernt werden müssen. Wir bitten aber genau zu prüfen, welche Bäume tatsächlich auf die Module Schatten werfen. Vor allem die Bäume auf der Nordseite sind ökologisch sehr wichtig, bereichern sie doch als eine Art Waldsaum die Fichtenmonokulturen des anschließenden Waldes.

 

Der in der Hecke besehende Maschendrahtzaun behindert das Wandern kleiner Säuger wie Igel, Hase usw. vom Gelände ins eingefriedete Gebiet und umgekehrt. Um Durchgänge zu schaffen, können kleine einfache Tunnels unter dem Zaun hindurch gegraben werden. Vielleicht lässt sich an der einen oder andern Stelle in den Zaun eine Durchgangsöffnung einfügen.

 

 

 

Im Umweltbericht wird der Waldweiher als ein bedeutender Lebensraum dargestellt. Er ist geprägt von den umgebenden Gehölzen des Waldes und von diesen stark beschattet. Dies ist ein wichtiger abiotischer Faktor, der bestimmend ist für die Besiedlungen durch entsprechende Pflanzen und Tiere. Das mindert allerdings seine ökologische Funktion nicht, spezialisiert sie aber, sodass eine dem Schatten angepasste Biozönose entsteht.

Eine gute Ergänzung kann deshalb ein Teich auf dem unbeschatteten Gelände ergeben, der der vollen Sonne ausgesetzt ist, weil er so anderen weiteren gefährdeten Arten wie z.B. besonderen Libellen, Amphibien-, Insekten und Pflanzen einen weiteren Lebensraum bieten kann. Wir denken, dass sich auf dem großen Gelände wohl ein Platz dafür sich noch finden lässt. Da das Gelände eingefriedet ist und somit geschützt ist, kann durchaus mit Hilfe einer Teichfolie das Wasser im Teich gehalten werden. Außerdem kann dieser Teich das Wasser von den Dächern der bestehenden Gebäude aufnehmen und so allmählich durch Überlauf der Versickerung preisgeben.

 

Laut Umweltbericht boten bisher die bestehenden Wiesenflächen keinen Lebensraum für besondere Insekten und Schmetterlingsarten. Das lag sicher auch an der Art der Pflege der Flächen. Sobald genaue Pläne zur Aufstellung der Module vorhanden sind, wäre zu prüfen, ob in bestimmten Bereichen wie z.B. entlang der Hecke, wo 3 m Abstand zur Hecke gefordert sind, oder in anderen Zwischenräumen weniger oft gemäht wird als auf der Hauptfläche unter den Modulen, sodass sich dort mit der Zeit Wiesenblumen einstellen können. So wird sich ein attraktiver Lebensraum auch z.B. für Schmetterlinge und anderes Getier einstellen und auch den Bienen Nahrung bieten. Um dies zu erreichen, ist ein Pflegeplan vonnöten, der über längere Zeit eingehalten werden muss. Das Mähgut müsste aber jeweils nach jeder Mahd abgeräumt werden. (Mäher mit Fangkörben verwenden )

 

Außerdem begrüßen wir die Aufstellung von Nisthilfen für Fledermäuse und Vögel. Wenn gewünscht kann hier der BUND-Staig tatkräftig mithelfen und sein Fachwissen einbringen.

 

Wir hoffen, dass unsere Anregungen auf fruchtbaren Boden fallen und somit eine weitere Verbesserung der ökologischen Bedingungen erfolgen kann.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Für den BUND-Staig Manfred Schaumann